Kirche Rehfelde
Lagerstraße 11
15345 Rehfelde GT Rehfelde-Dorf
Die Kirche ist das älteste, heute noch erhaltene Bauwerk im Dorf. Es handelt sich um eine Chorquadratkirche. Begonnen wurde mit ihrem Bau in der zweiten Hälfte des 13. Jh. während der Herrschaft des Klosters Zinna über Rehfelde. Darauf deuten die frühgotische Form der ursprünglichen Fenster- und Türöffnungen sowie die des Chorbogens hin. Errichtet wurde sie in mehreren Etappen. Wurden anfangs mit Sorgfalt zurechtgeschlagene Feldsteinquader verwendet, so besteht das Gemäuer des Turms fast nur aus unregelmäßigen Feldsteinen. Die Kanten, vorwiegend aus Kalkstein bestehend, sind behauen.
In einer weiteren Phase entstand die Portalvorhalle, die südlich an den Chor angebaut wurde. Ihr Giebel zeigt eine Blendengliederung mit Kielbögen und anderen spätgotischen Zierformen, die - vermutlich aus Backstein - unter Putz liegen. Ein in der Außenmauer der Vorhalle eingebrachter Feldstein trägt die Jahreszahl 1499 und spätgotische Buchstaben, die wohl die Initialen des bzw. der Baumeister darstellen. Der massive Turm, ein Merkmal, das vielen im Mittelalter erbauten märkischen Dorfkirchen eigen ist, und das solide Mauerwerk verleihen der Kirche ein wehrhaftes Aussehen.
Der Chorraum ist der ältere Teil der Kirche. Er ist 8 m breit und 10 m lang. Das Kirchenschiff ist 10,6 m breit und 13 m lang. Der schiffbreite Turm ist 24 m hoch und 6 m tief. 64 Stufen führen hinauf zu den Glocken.
Auf der Nordseite befindet sich ein mit Granitquadern spitzbogig gefügtes Portal, das mit Granitblöcken und Gesteinssplittern verfüllt wurde. Es handelt sich um die Frauenpforte. Eine zweite, ebenfalls vermauerte Tür war um 1909 im Zusammenhang mit dem Einbau eines Ofens in die Kirche eingebracht worden und diente dem Zuführen des Heizmaterials. Des Weiteren sind zwei vermauerte Fenster aus unterschiedlichen Epochen an der Nordseite zu erkennen. Es handelt sich um ein spitzbogiges aus der Gotik und ein bienenkorbartiges aus nachreformatorischer Zeit. Nur die beiden Lanzettfenster in der Ostwand gehören zu den ursprünglichen Fenstern. Die anderen Fenster wurden bei Umbauarbeiten um 1720 in jetzige Gestalt und Größe gebracht.
Auf der Südseite wenige Meter westlich der ehemaligen Priesterpforte und späteren Portalvorhalle befindet sich die frühere Männerpforte.
Im Inneren sind besonders sehenswert der Kanzelaltar von 1722 und die Orgelempore. Auf dem Altartisch stehen noch heute zwei Leuchter aus Gelbguss mit einem runden Fuß auf drei Tierklauen aus dem 15./16. Jh. Die von einem Berliner Orgelbaumeister erbaute Orgel wurde 1860 eingeweiht. Sie enthält acht klingende Registerstimmen.
Drei Kronleuchter mit Kerzen vom Anfang des 18. Jh. zieren das Innere. Der Taufstein stammt aus dem späten Mittelalter und wurde aus Rüdersdorfer Kalkstein in Pokalform gestaltet. Die eingelegte Taufschale ist aus Messing und mit einer Inschrift versehen: „EIN HERR – EIN GLAUBE - EINE TAUFE.
Im Glockenstuhl befinden sich vier Glocken unterschiedlicher Größe mit Texten darauf, die aus dem Jahre 1920 stammen und unter anderem den Ortsvorsteher Ernst A. Haube ehren. Sie haben Durchmesser von 117 cm, 96 cm, 83,5 cm und 75,8 cm.
Die wichtigsten nachweisbaren Kirchenrekonstruktionen wurden 1720/22, 1844 und 1908/09 vorgenommen. Von August 1998 bis Oktober 1999 wurde die Feldsteinmauer um die Kirche nach altem Vorbild wieder aufgebaut. In den Jahren 2001/02 erhielt die Kirche neue Fenster.
In der Woche erhalten Sie den Schlüssel im Gemeindehaus hinter der Kirche (Lagerstr. 11) bei Fr. Schulz, Tel. 03 34 35 / 7 61 90.
Information
Aktuelle Meldungen
Nachruf für Annemarie Rettig
(25. 01. 2022)Annemarie Rettig, Ehrenbürgerin der Gemeinde Rehfelde und Trägerin des Verdienstordens des Landes Brandenburg, ist von uns gegangen.
Als Gemeindehelferin der evangelischen Kirche, zunächst tätig in deren Diakonischem Werk in Berlin und später als Fachfrau für Gemeindepädagogik und Jugendarbeit dann auch in Potsdam, bezog Annemarie Rettig 1976 mit ihrer Mutter die durch Wegzug des Pfarrers frei gewordene Pfarrerwohnung in Werder. Dort blieb sie auch nachdem sie ordiniert und 1990 Pfarrerin in Rehfelde, Werder und Garzau geworden war, – und lange über ihre Pensionierung 1997 hinaus. Schon in den ersten Jahren setzte sie ihre enorme Tatkraft und Durchsetzungsfähigkeit ein für die Restaurierung der wegen Einsturzgefahr gesperrten schönen Werderschen Dorfkirche aus dem 13. Jahrhundert, – so wie sie sich dann auch später für die Rehfelder Dorfkirchensanierung stark gemacht hat.
Ihrem dort offenbarten Naturell und ihrem Auftrag in der kirchlichen Diakonie zur sozialen Verantwortung und Nächstenliebe aus christlichem Glauben verbunden mit einem soliden Organisationstalent ist sie zeitlebens treu geblieben. So engagierte sie sich und ihre Gemeinde schon sehr bald nach dem Tschernobyl-Desaster 1986 in der Organisation der Hilfstransporte und dann bei den Ferien- und Erholungsangeboten für die Tschernobyl-Kinder; arbeitete von 1990 bis 2003 als Kreistagsabgeordnete für den Bereich Soziales und Gesundheit und vertrat als Vorsitzende des Kreisseniorenbeirats das Amt Märkische Schweiz über viele Jahre. Zum Ethos der Diakonie gehört im Kern der Dienst am Menschen, nicht abstrakt, sondern sehr konkret. Und so finden wir Frau Rettig engagiert in Sachen Erhalt und Weiterführung des Frauenhauses des Kreises oder im Einsatz für das Bleiberecht der vietnamesischen Familie Ngyen in Altlandsberg, und tagein tagaus besorgt und beschäftigt mit den seelischen und leiblichen Sorgen ihrer kirchlichen wie weltlichen Gemeinde.
Schon vor der Eingemeindung Werders nach Rehfelde war sie weit über den Gemeindekreis des Wohnortes tätig. Sie engagierte sich für die Arbeit der SPD im Lande, sichtbar nicht zuletzt durch eine gute Zahl von Leserbriefen; für die Bildungsarbeit Rehfeldes als sachkundige Bürgerin im Bildungsausschuss; als Mitglied des 2002 gegründeten Vereins Rehfelder Heimatfreunde, als Autorin in den Broschüren zu den 700-jährigen und 750-jährigen Jubiläen von Werder und Rehfelde; als Veranstalterin eines über viele Jahre laufenden Lesezirkels zu deutscher Literatur, – all dies neben ihren tagtäglichen Pfarraufgaben, und weiter ehrenamtlich im Ruhestand. Ihr Arbeits- und Energieeinsatz für die Gemeinschaft war erstaunlich. 2006 erhielt Frau Rettig die Anerkennung des Landes Brandenburg durch die Verleihung des Brandenburger Verdienstordens. 2014 zollte ihr die Gemeinde Rehfelde offiziell ihren Respekt und machte sie zur Ehrenbürgerin. Mit 88 Jahren ist sie nun nach längerer Krankheit von uns gegangen. Sie hinterlässt eine große Lücke und eine Aufforderung, ihrem Beispiel nachzueifern.
Vielen Dank, Annemarie Rettig, für dein Engagement und deine großartige Arbeit für Rehfelde !
Kurt Gamerschlag
Rehfelder Heimatfreunde e.V.
Patrick Gumpricht
Bürgermeister Rehfelde
Foto: Nachruf für Annemarie Rettig
Möge die Straße uns zusammenführen
(11. 09. 2018)
Foto: Liedstein 23 "Möge die Straße uns zusammenführen"
Krippenspiel in der Kirche Rehfelde
(27. 12. 2017)(KE) Unter der bewährten Leitung von Christa Emmerich fand auch in diesem Jahr ein tolles Krippenspiel am Heiligen Abend in der Rehfelder Dorfkirche statt.
Die über Jahrhunderte bekannte frohe Botschaft von der Geburt Jesu wurde von zehn äußerst engagierten jungen Darstellern von der extra dafür aufgebauten Bühne verkündet. Requisiten wurden eifrig gebaut und aufgestellt sowie die Rollentexte in tagelanger Fleißarbeit gelernt. Die Spieler Jona Emmerich, Jil und Jac Nowak, Janina Wall, Lukas Blänkner, Manuela Matthes, Paul Riecke, Jonas Haube sowie Jessica und Amelie Breninek gaben ihr Bestes.
Mit technischem Sachverstand und Equipment wurde die Aufführung von Lars Emmerich und Joe Nowak gesteuert.
Dem Rehfelder Sängerkreis, der uns einen LED –Scheinwerfer lieh, dem Familienorchester „famony“, dessen Tontechnik zum Einsatz kam sowie dem Orchester „Die Dorfmusikanten“ aus Eggersdorf, dass mit Mikrophonen aushalf, sei hiermit herzlich gedankt.
Nur mit gemeinsamer Kraft und Lösungsbereitschaft ist eine solche Veranstaltung wie der Heiligabend-Gottesdienst, den Prädikantin Frau Dr. Fichtmüller mit einer ins Herz gehenden Predigt für ca. 230 Gottesdienst-Besucher hielt, zu bewerkstelligen. An der Orgel wurden wir von Frau Christa Grenz begleitet.
Alle Beteiligten wünschen für das nächste Jahr wieder viel Engagement beim kommenden Krippenspiel.
Für das Jahr 2018 möchten die Mitwirkenden allen Mitmenschen viel Segen, Gesundheit und Schaffenskraft beim Gelingen ihrer Vorhaben wünschen.
Foto: Krippenspiel in der Kirche Rehfelde
Kirche Rehfelde vorgestellt
(06. 12. 2016)(IR) In der MOZ-Serie "Kirchen der Region" wird die Kirche Rehfelde vorgestellt. Pfarrer Uecker von der Evangelischen Kirchengemeinde Herzfelde-Rehfelde und Gerhard Schwarz von der Geschichtswerkstatt Rehfelde e.V. kommen mit interessanten Informationen in diesem Beitrag zu Wort.
Lesen Sie den Artikel mit der Überschrift "Geschichtsbuch aus Feldsteinen" --> hier
In der Serie ist auch bereits ein Artikel über die Kirche Werder erschienen -- > hier
Foto: Kirche Rehfelde vorgestellt
Benefiz-Dinner für Rehfelder Kirche
(10. 11. 2015)(AR/HvB) Licht durchflutet, der Chorraum voller junger musizierender Menschen – alle elf zu einer Familie gehörend -, der Mittelgang einladend mit Tischen voller leckerer Schnittchen und Obst. So hat die Kirche in Rehfelde-Dorf ihre fast 100 Gäste zum „Benefiz-Dinner“ empfangen.
Und sofort war spürbar, mit wie viel Engagement das Familienorchester „Famony“ und der Dorfangerverein anno 1247 e.V. das gemeinsame Unternehmen vorbereitet haben. Mit dem „Benefiz-Dinner“ sollte etwas in Gang gesetzt werden.
Allen, den Akteuren und den Gästen war klar: Wir wollen etwas für unsere alte Kirche im Dorf! Wir wollen, dass ihre Altersschäden – nicht verwunderlich seit dem 13. Jahrhundert – beseitigt werden, der Innenraum in neuem Glanz erstrahlt. Wir wollen aber auch, dass die Kirche mit neuem Leben und Erwartungen in die Zukunft gefüllt wird und sie mitten in unser Dorfleben gehört.
Herzlichen Dank dem Familienorchester für die Evergreens aus aller Welt, mitreißend gespielt, zum Klatschen und Bewegen einladend. Dank für die kleine Verkaufsaktion der Aquarelle von Stephanie Reinecke und Dank all denen, die für den Duft von Schnittchen und Getränken gesorgt haben! Für alles, was die Gäste hören, genießen und mitnehmen konnten, wurde gespendet.
Als Dank dafür wurden in den Spendengläsern 903 Euro gezählt und erhöhen damit den Eigenanteil der Kirchengemeinde Herzfelde-Rehfelde für die Bauarbeiten.
Darüber hinaus bleibt der Kirchengemeinde hoffentlich: Wir haben jetzt etwas in Gang gesetzt. Das wollen wir fortsetzen - Leben in einer schönen hellen Dorfkirche 2016 und weiter!
Bilderserie vom Benefiz-Dinner --> hier
Foto: Benefiz-Dinner für Rehfelder Kirche
Kirche hofft auf Zuschuss
(11. 07. 2015)(IR) Die Märkische Online Zeitung berichtet heute über die Sitzungen der Gemeindegremnien am kommenden Montag - Finanzausschuß und Dienstag - Gemeindevertretersitzung. Dort soll auch über einen Antrag der Evangelischen Kirchengemeinde Herzfelde-Rehfelde zur Sanierung der Rehfelder Kirche beraten und entschieden werden.
Bericht in der MOZ --> hier
Beschlussvorlage für die Gemeindevertretung --> hier
Foto: Kirche hofft auf Zuschuss
Sparen und Spenden für die Rehfelder Kirche
(16. 01. 2015)(IR) Im Kirchenbrief der Evangelischen Kirchengemeinde Herzfelde - Rehfelde vom Dezember 2014 ruft Pfarrerin i.R Annemarie Rettig aus Werder auf, für die Gestaltung der Rehfelder Kirche mitzusparen - mit zuspenden.
Sie schreibt unter Überschrift "Für eine schöne, helle Rehfelder Kirche":
"Diesen Wunsch teilen gewiss mehr als eine Handvoll Menschen in der Kirchengemeinde Herzfelde-Rehfelde mit mir. Die große Frage ist dabei: Wie treiben wir die Finanzen dafür auf. Ratlose Gesichter oder zu weit greifende Phantasien sind meist die Antwort.
Nun wage ich mich heute mit einem Vorschlag für einen verbindlichen ersten Schritt in die Öffentlichkeit unserer Kirchengemeinde Herzfelde-Rehfelde und der Gemeinde Rehfelde.
In unserer Diele hängt alle Jahre wieder – seit fünf Jahren – ein Kalender, der uns beide auffordert, jeden Tag einen Euro in ein kleines Feld zu stecken = 365 Euro im Jahr.
Nun suche ich „Mitsparer – Mitspender“ für solche Jahreskalender mit der Zweckbestimmung „für eine schöne, helle Rehfelder Kirche“.
Wenn 30 Familien, Einzelne, Gewerbetreibende … einen solchen Kalender bei uns bestellten (Telefon 033435 248) , könnten wir Neujahr 2016 stolze 10.900 Euro auf den Konto-Posten „Rehfelder Kirche“ einzahlen.
Ich bin überzeugt: mit einer solchen Eigenleistung als ersten Schritt lässt sich leichter auch bei anderen Quellen Geld locker machen. Denn wir sind es, die sich die Kirche in einem schönen, haltbaren Zustand wünschen, wir in der Kirchengemeinde und im historisch gewachsenen Rehfelde – vielleicht 2017 im 770. Rehfelder Jahr und 500. Jahr der Reformation.
Ich bin gespannt auf Ihre Reaktion.
Annemarie Rettig"
Eine positive Reaktion kommt vom Bürgermeister Reiner Donath. Er nimmt an dieser Aktion teil, wird den Kalender täglich besparen und ruft die Bürgerinnen und Bürger dazu auf, die Initiative zu unterstützen und sich gleichfalls zu beteiligen.
Foto: Sparen und Spenden für die Rehfelder Kirche