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Eine Durchreise mit Haltepunkten

Rehfelde, den 15. 07. 2019

(GS) Am 10. und 11. Juli weilten Gisèle Cailloux und ihr Gatte Jean-Lois in Rehfelde. Sie kamen aus Paris und waren auf der Durchreise. Der Besuch bei den Autoren des Buches „Das Rittergut Garzau und jüdische Zwangsarbeit“, Erika und Gerhard Schwarz, war wie immer herzlich. Ihr Weg führte sie auch nach Fürstenwalde und Garzau. Vor genau 80 Jahren, am 1. März 1939, mussten die Mutter von Gisèle, Hanna Ruth, ihr Onkel Werner und ihre Großmutter Frieda Klopstock, Fürstenwalde verlassen. Der Großvater, ein promovierter Wissenschaftler in den dortigen Kabelwerken tätig, war nach der Pogromnacht im November 1938 als Jude in das KZ Sachsenhausen verschleppt worden, wo er im Dezember an den Folgen der Haft verstarb. Hanna Ruth, Werner und Frieda Klopstock, jeglicher Existenzgrundlage beraubt, flohen aus der Stadt, wo sie sieben Jahre gewohnt hatten, nach Berlin. Der Druck der Judenverfolgung ließ die Mutter eine schwere, aber für die Tochter lebensrettende Entscheidung treffen. Frieda gab die 15jährige Hanna Ruth am 20. März auf einen Kindertransport nach Frankreich. Ihn hatte der Bankier Baron Éduard de Rothschild und seine Frau Germane gemeinsam mit einer jüdischen Hilfsorganisation ermöglicht. Die 130 Jugendlichen aus Berlin, Wien und der Pfalz lebten bis zum Einmarsch der Wehrmacht in Frankreich im Jagdschloss „La Guette“ der Bankerfamilie bei Paris. Hanna Ruth hatte großes Glück. Sie konnte als Jüdin, im Gegensatz zu zahlreichen ihrer Leidensgenossen aus „La Guette“, während der Besatzungszeit untertauchen. Nur mit der uneigennützigen Hilfe und Unterstützung mutiger französischer Bürger überlebte sie. Nach der Befreiung kehrte Hanna Ruth nicht nach Deutschland zurück. Einige ihrer Verwandten vermochten es, ebenfalls rechtzeitig zu emigrieren. Die Mehrzahl aber überlebte den Holocaust nicht. Wie die Mutter Frieda und ihr Bruder Werner. Frieda Klopstock wurde am 3. Februar 1943, da war sie 53 Jahre alt, nach Auschwitz verbracht und dort ermordet. Ihr 21jähriger Sohn Werner folgte ihr vier Wochen später. Zuvor hatte er von 1940 bis 1943 für den Rittergutsbesitzer Hans von Rohrscheidt in Garzau als einer von 24 jüdischen Zwangsarbeitern geschuftet. Direkt von seiner Arbeitsstätte aus, dem Rittergut Garzau, wurden er und seine Kameraden am 27. Februar 1943 während einer Großrazzia verhaftet und über eine Sammelstelle in der Berliner Großen Hamburger Straße am 1. März 1943 vom Güterbahnhof Moabit nach Auschwitz transportiert. Im August 1943 starb er in einem Außenlager des Konzentrationslagers, wo in einer Kohlengrube der „Hermann Göring-Werke“ die letzten Kräfte aus ihm herausgepresst wurden. Sein genaues Todesdatum ist bis heute unbekannt.

Während ihres Aufenthaltes in Rehfelde begab sich Gisèle nach Fürstenwalde in die Dr. -Wilhelm-Külz-Straße 45, um an den dort verlegten Stolpersteinen ihrer Großeltern zu gedenken. In Garzau erinnert nichts an ihren Onkel Werner und an die brutale Ausbeutung der jüdischen Zwangsarbeiter. Wichtig für sie sei die Erinnerung an die Buchvorstellung vor zwei Jahren in Rehfelde, auf der sie die Geschichte ihrer Familie einem großen Kreis interessierter Menschen erzählen konnte.

Sie komme unbedingt wieder, meinte die Französin beim Abschied.

 

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