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Rehfelderin beim Berlin-Marathon

Rehfelde, den 02. 10. 2015

(IR) Vor rund 2500 Jahren überbrachte ein Bote die Nachricht vom Sieg in der Schlacht zwischen Persern und Athenern bei Marathon in das ungefähr 40 km entfernte Athen. Nach Überbringung der Nachricht – so die Legende – ist er an Erschöpfung gestorben. Am vergangenen Sonntag ist die Rehfelderin Manuela Schmuths beim 42. Berlin-Marathon eben diese Strecke gelaufen, hat die Ziellinie nach 5 Stunden, 28 Minuten und 50 Sekunden erreicht und dabei in ihrer Altersklasse den 1004. Platz belegt. Gestern konnte die InternetRedaktion mit der quicklebendigen Läuferin ein Gespräch führen.

 

InternetRedaktion: Hast Du den Lauf gut verkraftet und wie geht es Dir nach einer Woche?

Manuela Schmuths: Ich habe den Lauf super verkraftet, hatte so gut wie gar keinen Muskelkater und freue mich auf meinen nächsten Lauf in Rehfelde und so langsam realisiere ich, was für ein Erlebnis und was für eine Überwindung dieses persönliche Ziel war.

 

InternetRedaktion: Wieviel Kilometer Vorbereitungsstrecke hattest Du in den Beinen vor dem Start und warst Du dafür nur in Rehfelde unterwegs?

Manuela Schmuths: Ich hatte schon für den Marathon 2014 trainiert, musste mich aber Anfang September einer OP unterziehen. Also Neustart. Ich bin dann seit Ende November 2014 knapp 1.000 kgm gelaufen, hatte mir einen Trainingsplan erstellt und danach habe ich trainiert. Außer bei den sehr kraftintensiven Strandläufen im Urlaub habe ich faktisch alle Wanderwege von Rehfelde „vermessen“.

 

InternetRedaktion: Wie groß war Dein Betreuerteam und wurdest Du an der Strecke gut versorgt?

Manuela Schmuths: Mein Betreuerteam vor dem Lauf bestand aus meiner Mama und meinem Mann, die mich bei jedem Lauf mit dem Fahrrad begleiteten und mich mit Bananen und Getränken versorgt haben – mein allerherzlichstes Dankeschön an dieser Stelle. An der Strecke wurden wir ab Kilometer fünf mit Wasser, Tee, Bananen, Äpfel und Power Drinks versorgt - es war einfach traumhaft.

 

InternetRedaktion: Was waren die emotionalen Höhepunkte Deines Laufes?

Manuela Schmuths: Der Beginn als der Startschuss fiel und über 42.000 Menschen einfach nur um die Wette strahlten und sich gegenseitig anfeuerten.

Während des Laufes sah ich eine Läuferin, die hatte ein Schild am Rücken: „2014 den Krebs besiegt, 2015 Teilnahme am 11. Marathon“.

Ansonsten trägt die wahnsinnige Stimmung der über eine Million Zuschauer und verleitet manchmal auch zum „Gas geben“. Emotion pur!

10 km vor dem Ziel – ich dachte, ich schaffe es nicht, der „Mann mit dem Hammer“ im Kopf war da - aber spontan zog mich Läuferin Tanja aus Delmenhorst mit sich und spornte mich bis zum Ziel an.

Nach dem Lauf – auf dem Rasen vor dem Reichstag, eingewickelt in den gelben, wärmenden Plasteumhang heulte ich wie ein Schlosshund vor Freude.

 

InternetRedaktion: Welche Städte - Hamburg, London, New York oder Boston - wirst Du als nächstes bei einem Marathonlauf kennenlernen?

Manuela Schmuths: Eigentlich wollte ich nur den Marathon durch das Brandenburger Tor laufen. Ich werde weiter laufen, hier in Rehfelde. Vielleicht ganz für mich allein noch einmal einen Marathon mit Fahrradbegleitung oder vielleicht doch noch einmal in Hamburg? Dort lief ich 2010 meinen ersten Halbmarathon, den Heldenlauf – für kleine und für große Helden und für die, die es werden wollen – dann jag ich die Kenianer.

 

InternetRedaktion: Hast Du noch einen Tipp für alle, die auch einmal so ein Ding laufen wollen?

Manuela Schmuths: Den Schweinehund mindestens dreimal in der Woche überwinden, immer auf den Körper hören, an sich glauben und Unterstützung durch die Familie erhalten. Das Training ist sehr, sehr zeitaufwändig. Naja, und öfter als sonst auf ein leckeres Essen verzichten.

 

InternetRedaktion: Herzlichen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Spaß und Freude beim Laufen.

 

Bild zur Meldung: Rehfelderin beim Berlin-Marathon

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