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Wirtschaftsminister empfing Arbeitskreis Rehfelde-EigenEnergie

Rehfelde, den 04. 03. 2013
Vorschaubild zur Meldung: Wirtschaftsminister empfing Arbeitskreis Rehfelde-EigenEnergie

(HK) Der Minister sprach mit dem Bürgermeister von Rehfelde, Reiner Donath sowie mit Marcus Böttche, Viktor Porodjuk und Heinz Kuflewski über die Umsetzung  der Energiewende im Land Brandenburg bis 2030.

Im Rahmen der Energietour des Ministers durch Brandenburg konnten erste Kontakte in Strausberg hergestellt werden. Der Arbeitskreis übergab dort eine Petition mit dem Ziel, über Erfahrungen und Probleme bei der in Gründung befindlichen BürgerEnergieGenossenschaft zu informieren und um ein Gespräch zu bitten. Das fand jetzt am 27.Februar 2013 statt und wir nutzen es um nochmals über unsere Grundidee zu informieren.

Rehfelder Modell – dezentral und regional - ein Beitrag zur Energiewende von unten.
Regional erzeugen und verbrauchen – für jeden Bürger effiziente, sozial-ökologische und preiswerte Energie.

Wir wollen, dass:

  • alle Bürger und Mitglieder an den erneuerbaren Energien partizipieren können, deshalb auch der geringe Pflichtanteil von 250,00 € .
  • die Bürger mit dem sogenannten „ kleinen Geldbeutel“ von der Energiewende profitieren und sich einbringen können und nicht nur bezahlen.
  • nicht nur Einzelne mit Renditeorientierung Nutzen ziehen, sondern Gewinne aus der Energie in günstigere Strompreise transformiert werden,
  • die Entwicklung einer ökologisch nachhaltigen Energieversorgung auch zum Schutz der Umwelt und der Landwirtschaft gestaltet wird.

Unsere Vision ist eine regionale, weitgehend unabhängige Energiezukunft zum Nutzen der Bürger in Rehfelde und der Region. Die Wertschöpfungskette bleibt in der Region, bringt Arbeitsplätze, zusätzliche Steuereinnahmen und Gelder für soziale Vorhaben.

Herr Christoffers erläuterte aus seiner Sicht die derzeitigen nicht unbekannten Probleme bei der Durchsetzung der Ziele zur Energiewende.

Dabei wies er auf den umfangreichen Ausbau der Stromnetze in allen Spannungs- und Übertragungsebenen, die unterschiedliche Modelle der Stromproduktion und des Verkaufes und die finanzielle Absicherung des gesamten Vorhabens zur Einführung der Erneuerbaren Energien hin.

Als äußerst positiv sieht er, dass 18 Genossenschaften in Brandenburg, die ebenfalls Strom erzeugen und verkaufen wollen, existieren. Allerdings ist der soziale Aspekt dort nicht immer vorrangig zu erkennen. Die Rehfelder Genossenschaft ist nach unseren Informationen das einzige Unternehmen, das so hohe soziale Aspekte durchsetzen will.

Weiterhin stand im Mittelpunkt als Fragestellung die komplizierte Verfahrensweise bei der Beantragung von Fördermitteln aus dem REN – Plus - Programm. Hier sind weitere Schritte mit dem Land und der Bundesregierung abzustimmen. Es bedarf auch der Geduld bei zu entscheidenden Fördermittelanträgen.

Die Rehfelder fügten ein, dass, wenn die Politik die Bedingungen verbessert und strukturiert, ein hoher Prozentsatz des erzeugten Stromes in der Region verbleiben könnte. Zu weiteren Fragen der Netznutzung stellen sich die Rehfelder die Frage, wie könnten die vorhandenen Netze preisgünstig und effektiv für solche Vorhaben genutzt werden? Außerdem sind die langfristigen Verträge zwischen Kommunen und Netzbetreibern auf den Prüfstand zu stellen. Hier ist aus Sicht der Genossenschaftler Regulierungsbedarf vorhanden.

Der Minister führte aus, dass bei allen noch so positiven Nutzungen der Erneuerbaren Energien der Klimaschutz mit all seinen tiefgreifenden Fragen grundsätzlich effektiver beachtet werden muss. Einige der Mitglieder des Arbeitskreises sind in einer diesbezüglichen Bürgerinitiative organisiert und vertreten den gleichen Standpunkt. Die Vision der Genossenschaft beinhaltet ja nicht gegen etwas zu sein, sondern bessere alternative Technologien zu entwickeln und einzusetzen.

Vom Minister wurde deutlich hervorgehoben, dass dieser Prozess nur langfristig gelöst werden kann. Neue effektive Energie-Speichermöglichkeiten sind zwingend erforderlich. Damit ist eine intensive Zusammenarbeit zwischen Forschung und Verbraucherbetrieben, also den Genossenschaften denkbar. Möglichkeiten der Pilotprojektförderung in der nächsten Periode ab 2014 sind vorzubereiten.

Von den „Arbeitskreislern“ wurde vorgeschlagen, die Energiewende nicht nur von „oben“ sondern auch von „unten“ zu betrachten und von der Politik besonders Ideen und konkrete Vorschläge der Menschen des Landes zu berücksichtigen. Für die Rehfelder wäre eine Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsministerium denkbar.

Dazu werden sie dem Minister einen entsprechenden Themenspiegel zu Beratungsgesprächen vorschlagen.

Als weiteren positiven Aspekt konnten die Rehfelder dem Minister mitteilen, dass der Antrag zur Bestätigung der Bürgergenossenschaft mit 132 Mitgliedern in Berlin geprüft und bestätigt wurde. Damit ist die Bürgergenossenschaft „Rehfelde-EigenEnergie e.G.“ nur noch bei Gericht zu registrieren und nach Registereintrag geschäftstüchtig. Den Hinweis von Herrn Christoffers, wir werden uns bestimmt bald wiedersehen, haben die Rehfelder als Bestätigung ihres eingeschlagenen Weges verstanden.

Von den Rehfeldern wurden abschließend alle Ziele, Projekte, Geschäftsmodelle, politische Aktivitäten, Wertschöpfungsvarianten und Organisationsmöglichkeiten in Form einer Broschüre übergeben.

Das angenehme, konstruktive und offene Gespräch hat alle für die kommenden Aufgaben motiviert. 

 

Bild zur Meldung: Wirtschaftsminister empfing Arbeitskreis Rehfelde-EigenEnergie

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